Ich saß wie gewohnt unbewegt da und ging noch immer meinen Gedanken nach. Was sollte ich auch sonst machen? Aro und Caius waren noch beschäftigt, mit was auch immer. Es war mir egal. Und ich saß hier um lediglich meiner Pflicht nachzugehen. Ich hatte nicht einmal sonderlichen Durst, obgleich meine letzte Mahlzeit schon eine Weile zurück lag. Ich wurde erst wieder aufmerksam als sich etwas vor der Tür tat und ich ein aufgeregt schlagendes Herz vernahm. Ich fragte mich was jetzt wieder war, immerhin hatte ich nichts dergleichen verlangt. Bevor sich die Türen öffneten seufzte ich leise und beobachtete wer zu mir kam. Mein Kopf legte sich minimal zur Seite als sich eine Wache meldete die schon lang in unseren Diensten stand. Ich sagte aber noch nichts, ich ließ ihn lediglich mit einer Handbewegung wissen das er weitersprechen konnte. Und als ich den Grund der Störung erfuhr, runzelte sich meine Stirn noch mehr. Der Duft der Frau waberte über den kalten Steinboden wie eine Welle auf mich zu und überflutete mich so. Ein außergewöhnlich betörender Duft, zumindest für mich. Das erregte in der Tat meine Aufmerksamkeit. Als die Wache sie dann auch weiter zu mir schob, traf es mich wie ein Blitz aus dem Nichts. Ich glaubte schon selbst Gespenster zu sehen, oder gar den Verstand zu verlieren. Ganz automatisch holte ich tief Luft und sog so noch mehr von ihrem Duft ein. Meine Augen schlugen schlagartig von rot auf schwarz um. Wie gut das mein Herz bereits still stand. Die nächste Welle überkam mich, als ich ihre Stimme vernahm, und ich krallte mich ins Holz des Throns. Sehr ungewöhnlich für mich. Mit einer raschen Handbewegung gebat ich allen Wachen auf der Stelle den Saal zu verlassen, was sie auch angesichts meiner Reaktion taten. Ich war zwar ein eher ruhiger Vampir, aber nichts desto trotz sollte man mich nicht unterschätzen. Als der Saal in wenigen Sekunden geräumt war starrte ich die Frau noch an. Sie kam sicherlich nicht mir allein so vor, sonst hätte man sie nicht zu mir gebracht, aber ich verstand nicht wie das sein konnte. Es dauerte einen weiteren Moment eher ich mich gefahrlos regen konnte. Verdrossen schluckte ich das Gift in meiner Mundhöhle zwanghaft runter. "Wie ist dein Name?" Fragte ich sie mit dunkler, gedrückter Stimme. Gut das ich mich quasi selbst noch festhielt. Angespannt konnte ich keinen Blick von ihr lassen, ich konnte nicht einmal blinzelt und dankte im Stillen das Aro und Caius nicht zugegen waren. Das letzte was ich gebrauchen konnte waren Aros kritische Worte. Ich holte tief Luft und hielt dann den Atem an.