//hoff das reicht. Ich bin nicht so toll in Pp, ich hab nen alten Post aus nem Free genommen, geht das? Manchmal schreib ich mehr als jetzt//
Während sich mein Pflegevater sich mit ihnen unterhielt, zog ich, jedoch ohne mich dabei sehen zu lassen, aus der Tasche, jenen goldenen Reif, welchen K. mir in Griechenland gesandt hatte am Abend zuvor. Und heimlich hauchte ich ihm einen Kuss auf. Sein Gold glänzte matt und ich las den lateinischen Schriftzug. Als ich ihn wieder ansah, verdunkelte eine berauschende Schwachheit mir auf einmal meinen Blick. Und plötzlich übersetzte ich das Geschenk des Reifes in all seine Bedeutungen: Abschied, Vertraulichkeit und schmerzliche und wunderbare Koketterie. Ich hatte dies Geschenk bekommen, da ich nach Italien reisen musste. Meine Mutter und Pflegevater bestanden darauf und so musste ich mich ihrem Willen beugen. Nochmals ruhte mein Blick auf dem Reif, dachte an K. Ich war versucht umzukehren und in Richtung des Tempels zu schreiten. Um mich neben ihn zu legen und zu meinen:"Lass mich ein wenig bei dir ruhen. Ich werde morgen abreisen und die Reise beschreiten. Ich meine ja nicht, das wir uns für immer lieben sollen, doch lass mich dich im Herzen tragen."
Doch schon zerriss ein Matrose, gut anzusehen der Knabe, unten am Treppchen unsere Fahrkarten zur Kontrolle ; schon stieg Caindear mit mir dieses Treppchen hinauf. Die Sirene tutete zur Abfahrt.
Als ich auf dem Sitz, neben Caindear saß, verbarg ich mein edles Gesicht auf dem Arm, gegen die Rückenlehne. Und ich sagte zu Caindear:"Hör mal, ich mag das nicht. Ich mag es nicht zu sehen, wie Procida sich entfernt, sich verwischt, als hätte es Procida nicht gegeben. Deshalb ist es besser, wenn ich bis zu dem Augenblicke, bis man nichts mehr davon sieht, gar nicht hinschaue. Sag mir Bescheid in dem Augenblick."
Und ich verharrte mit dem Gesicht auf dem Arm, gleichsam in einem Übelsein, ohne irgendeinen Gedanken, bis Caindear mich sanft rüttelte und zu mir sagte:"Atheneodora los, du kannst aufwachen."
Rings um das unser gewaltiges Schiff war das ganze Meer einförmig, grenzenlos wie ich mir immer den Ozean heimlich vorstellte und vorgestellt hatte. Die Insel, mein geliebtes Procida, war nicht mehr zu sichten.