Die Dunkelheit hatte sich längst über die Straßen der Stadt gelegt, in der Maggie zum ersten Mal seit ihrem Verschwinden gedachte, eine längere Pause einzulegen und vielleicht sogar etwas zu jagen. Auch wenn es bereits spät und keineswegs angemessen war, was vielleicht einige der argwöhnischen Blicke von den wenigen Menschen erklärte, denen sie begegnete, trug sie eine dunkel getönte Sonnenbrille. Diese verbarg das Rot ihrer Augen vor einer möglichen Enttarnung. Besonders weit war sie noch nicht gekommen, ihrem Ziel noch kein Stück näher als vor einem Tag, doch begann sie bereits wieder etwas zu zweifeln. Einen ganzen Tag war vergangen seit sie ihren Clan verlassen hatte, um sich auf den Weg zu den Volturi zu machen. Eigentlich fühlte es sich eher an wie eine ganze Ewigkeit. Die Anziehungskraft, die sie verspürte schien kurz ins Wanken zu geraten, wenn sie an ihre zurückgelassenen Clanmitglieder dachte und sich das schlechte Gewissen in den Tiefen ihrer Gedanken zu regen schien. Allerdings war sie auch sehr stur - für Maggie gab es kein Zurück mehr. Außer, wenn sie jemand finden würde. Aber würden sie an der richtigen Stelle suchen?
Zugegebenermaßen war sie bisher nicht besonders gut organisiert gewesen. In dem Rucksack, den sie auf dem Rücken trug und wie einen Schatz hütete, war alles wichtige, was sie brauchen konnte, doch wie wollte sie überhaupt bis nach Italien kommen? Gedankenverloren lief sie durch die Innenstadt, ohne dabei besonders auf ihre Umgebung zu achten, was sich allerdings auch sofort rächte. Den Blick auf den Boden gerichtet stieß sie direkt gegen eine andere Person und sprang aus Reflex einen Schritt zurück. Ein schneller Blick verriet ihr, dass es sich um einen älteren Mann handelte, der sie mit strengem Blick von oben bis unten musterte. In der Einsamkeit des Abends waren die meisten Menschen stark mit sich selbst beschäftigt gewesen, doch nun achtete wohl zum ersten Mal jemand wirklich auf sie. Ein fünfzehnjähriges, rothaariges Mädchen, welches etwas verloren die leeren Straßen durchstreifte. "So ein junges Fräulein wie du sollte nicht allein um solche Uhrzeiten unterwegs sein. Wo sind deine Eltern?", fragte er, wobei nur die nötigste Freundlichkeit in seiner Stimme mitschwang. Es verstrichen Sekundenbruchteile, in denen sich die Irin sammeln musste und ihre Augen über die Straße streifen ließ. Dabei fiel ihr Blick auf einen jungen Mann mit kurzen braunen Haaren, der alleine unterwegs war und ihnen näher kam. Irgendetwas an ihm schien auch anders zu sein, weswegen sie sich räusperte, mit einem Finger auf @Thyren Northman zeigte und sogar ein schwaches, unschuldiges Lächeln hervorbrachte. "Ich bin nicht allein. Mein Cousin Evan war nur einen Moment nicht da, richtig, Evan?", Maggie sprach mit Absicht so laut, dass der Fremde sie mit Sicherheit hören würde. Wenn er nicht mitspielen würde, wäre es auch egal. Dann musste sie eben umdenken. Zur Unterstützung der Lüge entfloh sie kurz dem skeptischen Blick des alten Mannes, ging zu ihrem angeblichen Cousin und griff sogar leicht nach seinem Arm. Kalte Haut. Schnell sah sie zu ihm auf und hauchte ein - für Menschen - kaum hörbares "Bitte." in seine Richtung.

Es war schon eine Weile vergangen in der ich in Irland unterwegs war, doch waren die Landschaften, die Leute und die Städte immer wieder was besonderes gewesen und so war ich mal wieder in Irland gelandet. Das mich Menschen ansahen wegen meiner Augen war mir völlig egal, denn auch die Menschen waren mir egal, für mich waren sie nur ein Mittel zum Zweck.
So bemerkte ich gleich, dass einer dieser Menschen in meiner Nähe war, denn ich hatte eine Weile lang diese kleine, rothaarige Frau beobachtet, denn sie schien etwas interessantes an sich zu haben, was ich mir nicht erklären konnte.
Doch ohne es zu wissen, schien sie meine Anwesenheit bemerkt zu haben was mich etwas schmunzeln ließ. Ihre Angst konnte ich dennoch spüren, die sie gegenüber diesem Mann hatte, logisch als kleines Mädchen würde ich wohl auch etwas mit der Angst zu tun bekommen.
Evan ihr Cousin? Ehrlich jetzt? Ein leichtes Lächeln entwisch meinen Lippen, doch ich spielte mal mit. "Ehm...." Grinsend sah ich den alten Mann an, er war komisch drauf. Ich wusste nicht was er an sich hatte aber er schien was im Schilde zu führen.
"Wie heißt du?" Fragte ich sie so leise das es nur sie hören konnte. 'Maggie...' Antwortete sie schnell darauf und ich nickte. "Gut..." Ich nahm sie in meine Arme und sah den alten Mann mit einem ernsten Blick an.
"Was treibt dich denn alleine hier her?" Wollte ich von ihm wissen. Doch der Mann schwieg, was hatte er vor?
"Lass uns weiter gehen Maggie." Ich behielt sie in meine Arme und wir gingen an den Mann vorbei.
Einige Meter waren zwischen uns und dem Mann, doch bemerkte ich schnell das der Mann uns verfolgte...Was wollte er, wollte er der Fremden neben mir etwas antun oder wieso folgte er uns?
"Kennst du den Mann?" Fragte ich sie, denn anscheinend folgte er uns ihretwegen.

@Maggie Irish Coven

Die Tatsache, dass er sie nach ihrem Namen fragte, den sie ihm natürlich nannte, ließ sie tatsächlich wieder etwas entspannen. Auch wenn ihre kleine Improvisation eher zu amüsieren schien, spielte er voll und ganz mit. In den nächsten Momenten schwieg sie, ebenso wie der ältere Mann, lächelte nur einmal nervös und musterte den fremden Mann noch einmal, bevor sie zusammen weiter die Straße entlangliefen. Eigentlich wollte sie beinahe durchatmen - im übertragenen Sinne natürlich -, doch die Worte des jungen Mannes, dass sie verfolgt werden würden brachte sie tatsächlich dazu, einen weiteren Blick über die Schulter zu riskieren.
"Nein, noch nie gesehen. Ich bin auch erst seit heute in der Stadt.", murmelte Maggie und sah dabei kurz zu ihm herüber. "Vielleicht hat er auch einfach verstanden, dass wir ihn angelogen haben und will sichergehen.", der Gedanke brachte tatsächlich ein ehrliches Lächeln hervor. Sie war nicht naiv, glaubte aber gerne daran, dass er vielleicht wirklich nur nachsehen wollte, ob das rothaarige Mädchen nicht doch wieder alleine durch die Straßen streifen würde. Die Polizei hätte ihr gerade noch gefehlt. Zur Bestätigung sah sie zu ihrem "Cousin" herüber und musterte ihn kurz noch einmal genauer. "Tut mir übrigens leid. Das war sicher nicht meine beste Idee in den letzten Tagen.", ihrer Erklärung folgte ein kurzes Schweigen. Ihre schlechteste schien es aber auch noch nicht zu sein. Diesen Platz hatte bereits ihre Entscheidung zu gehen besetzt und stand außer Konkurrenz. "Wie heißt du?", fragte Maggie, die noch immer deutlich leiser sprach. Das war bei ihrer folgenden Frage auch besonders wichtig, doch hatte sie dieses Mal ihren Blick streng nach vorne gerichtet. "Du bist kein Mensch, oder?", eine Lüge auf ihre Frage würde sie nicht akzeptieren. Kurz strich sie sich eine Strähne des roten Haares hinters Ohr, bevor sie noch einmal sicherging, dass der Mann auch genug Abstand hielt. Vielleicht würde sie ihn einfach als Jagdbeute nutzen müssen. Wahrscheinlich würde er jedem, der ihn fragte, eine genaue Beschreibung der nicht gerade unauffälligen Maggie geben können. Das Erschreckendste war, dass sie bei diesem Gedanken relativ wenig Skrupel verspürte, was sie selbst kurz erschaudern ließ.

@Thyren Northman